Urlaub im Urlaub – San Diego
San Diego ist einfach meine Stadt. Sauber, unhektisch und alles ist bestens mit dem Rolli erreichbar. Soviel Positives zu San Diego – jetzt zum Hotel. Nach einer sehr langen und anstrengenden Fahrt landeten wir schließlich wieder in einem Best Western Hotel. Leider war dort kein behindertengerechtes Zimmer gebucht worden. Also mussten wir in die Tiefgarage fahren und dort mit dem Aufzug – immerhin – in den zweiten Stock zu unserem Zimmer mit einem Doppelbett und ohne ebene Dusche gehen. Na ja, wir wollten eh nur noch schlafen. Am nächsten Morgen musste ich auf die Toilette gehen. Das und das Waschen hinterher gestalteten sich etwas umständlich. Während ich noch im Bad zu Gange war, saß Holger im Zimmer und war immer noch dabei, den nächsten Video-Clip für den Blog zu schneiden. Irgendwie dauert das dann bei uns beiden immer doch eine ganze Weile, bis wir das Zimmer zum Frühstücken gegen 12 Uhr dann tatsächlich verlassen können. Also gibt’s gleich nen Burger und das Mittagessen ist somit auch gleich erledigt.
So gestärkt ging es dann voller Tatendrang ins SeaWorld Center. Darauf habe ich mich sehr gefreut. Und es war gigantisch.
Faszinierende Shows mit Delphinen, Orcas und Seerobben. Und dort wurden nicht einfach nur die Tiere präsentiert, sondern mit durchaus ernstem Hintergrund wie „Save Our Planet“ etc. Dort gab es unglaublich viel zu sehen und zu erleben, leckeres Essen und – mal wieder – alles rolligerecht – mit Ausnahme einiger weniger Steigungen, die ich dann doch nur mit Holgers Hilfe überwinden konnte. Mein persönliches Highlight war allerdings der „Rundum-Föhn“. Der war eigentlich dazu gedacht, Besucher nach der Wildwasserbahn schnell wieder zu trocknen. Aber für mich ist das die perfekte Einrichtung um mich aufzuwärmen, wenn´s mir richtig kalt war. Ich friere doch immer so schnell. Eine klasse Einrichtung.
Nach den vielen Eindrücken dieses langen Tages, zog es uns abends ins weltberühmte Gaslamp Quater von San Diego. Ich hatte gelesen, dass man dort unbedingt einmal eine kleine Kneipentour gemacht haben sollte. Und es hatte sich bestätigt.
Selten hatte ich eine solch gemütliche und wohltuende Stimmung in einer so großen Stadt erlebt. Ich hatte die freie Auswahl, in welche Kneipe ich gehen wollte, ich wäre überall reingekommen – alles rolligerecht. Wir landeten schließlich bei einem sehr leckeren Italiener. Ich war gespannt, ob ich hier vergebens nach einer Behindertentoilette fragen würde. Aber nein. Auch der kleinste Laden hat eine – wenn auch nicht immer sehr gemütliche – Behindertentoilette. Auf dem Rückweg kam ich noch mit einer älteren Dame ins Gespräch. Ihr gefielen meine blinkenden kleinen vorderen Lenkräder am Rolli. Das ist mir schon mehrmals hier in den Staaten passiert. Ich falle zwar auf, bin aber kein Alien. Das ist wohl eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich von meinem USA-Trip mitnehmen werde. Hier sind so viele unterschiedliche Menschen. Menschen unterschiedlicher Herkunft, Menschen jeder Religion oder Hautfarbe und eben auch Menschen mit jeglichem Handicap. Hier gehört man dazu, wenn man anders ist. Das ist sehr schön und gibt Selbstvertrauen.
Ich habe mich ein bisschen in San Diego verliebt. Das ist eine Stadt nach meinem Geschmack – und das nicht nur zum Urlaub machen. Jedem Rollifahrer kann ich die Stadt mit ihren Attraktionen nur empfehlen. Es macht Spaß sich dort fort zu bewegen und einfach ein Teil von ihr zu sein.