Nicht ohne meine Pille
Da ich regelmäßig mehrere Medikamente nehmen muss, stellt sich mir natürlich die Frage, was ich bei dem Transport und der Menge der Medikamente bei solch einer Reise beachten muss.
Grundsätzlich wird empfohlen, etwa 150% der regelmäßigen Medikation mitzunehmen. Wer so wie ich chronisch krank ist, der variiert auch ab und zu seine Medikation je nach körperlicher Verfassung. Ich nehme hauptsächlich Muskelrelaxane gegen Spastik und Medikamente gegen Blasenspastik. Aber auch Tabletten mit dem Wirkstoff Nifurantin, das gegen aufkommende Harnwegsinfekte bei mir ein wahres Wundermittel ist.
Die Tabletten gegen Spastik erhöhe ich je nach Bedarf bei Stress, wenig Schlaf oder Kälte, da ich bei diesen Erscheinungen deutlich mehr Spastik bekomme. Gerade hier ist es deshalb wichtig, dass ich ausreichend Tabletten mitnehme.
Der Urlaub wird auch zu einem großen Problem, wenn Harnwegsinfekte aufgrund irgendeiner Unaufmerksamkeit beim kathetern aufkommen. Bei unkomplizierten Infekten genügt es, 1-2 Tabletten mit dem Wirkstoff Nifurantin zu nehmen. Deshalb werde ich von diesen Tabletten auch mehr als das 1,5fache mitnehmen.
Ich habe mir auch von meinem Urologen als Absicherung ein Breitspektrumantibiotika geben lassen, dass bei so gut wie allen komplizierteren Harnwegsinfekten helfen wird. Dieses nehme ich ebenfalls mit. Somit bin ich gegen meiner Meinung nach optimal gegen Harnwegsinfekte geschützt.
Es liegt auch durchaus im Bereich des Möglichen, dass ein Flug verschoben wird und man unvorhergesehen länger am Urlaubsort bleiben muss. Da wäre es natürlich verheerend, wenn man nur für 1-2 Tage Backup-Medikation gesorgt hat.
Meine Reise geht 28 Tage und ich nehme Tabletten für knapp 45 Tage mit.
Da diese Menge (insgesamt über 300 Tabletten) natürlich den Zoll nicht erfreut und den Verdacht auf Tablettenschmuggel wirft, werde ich zwei Vorsichtsmaßnahmen treffen:
- Ich nehme alle Tabletten mit ins Handgepäck und werde am Flughafen proaktiv den Zoll darüber informieren. Die Mitnahme im Handgepäck hat auch den Vorteil, dass bei Verlust des Koffers auf jeden Fall meine Dauermedikation bei mir habe.
- Ich werde mir von meinen Ärzten eine Bescheinigung über meine Medikation geben lassen und diese vorzeigen – somit bin ich glaubhaft und auf der sicheren Seite.
Bin gespannt, ob ich richtig kalkuliert habe…